Reinhard Mey - Neulich in der dessous-abteilung
chordsver. 1
Autoscroll
1 Column
Text size
Transpose 0
Capo: 2
Tuning: E A D G B E
[Verse 1]
Als Cgelernter KavalEier der alten ASchule begleit‘
ich meine DmFrau ins grosse AWarenhaus von DmZeit zu Zeit,
und dann Fdrück‘ ich mich auch Gnicht vor so hCeiklen EMissAmionen
wie dem DStöbern in diversen DesGsous-Kollektionen.
Ich Ffolge ihr diGskret durch Schlüpfer Cund Edurch MiAmeder,
und ich Dschlag‘ verwirrt errötend die AGugen nieder.
In der FDessous-Abteilung, das Cspürst du beklommen,
wirst du als AbMann noch immer nicht so richtig Gangenommen.
NFatürlich bin ich Gaufgeklärt und Cschwer eAmanzipDiert,
und trotzdem Ffühlst du dich als CKerl irgendwie FdepGlaziCert. G
[Verse 2]
Und auch Cdiesmal Egerät der DameAnunterwäschekauf
für mich als DmMitläufer zum Areinsten SDmpiessrutenlauf.
Zwischen FHüfthaltern und GLeibchen und FCeinstruEmpfhAmosen
auf Dlangen Plexiglasbeinen in Gmerkwürdigen Posen,
zwischen FStützkorsetts auf Gkopflosen PlaEstikrümpAmfen,
Sloggys Dund French Knickers auf gespreiGzten Körperstümpfen,
voFrbei am Unterleib mit abgCetrenntem Schenkel,
der einen AbTanga trägt, nein, eigentlich mehGr einen Schnürsenkel,
bFis zum liegenden GTorso, der, GliCtzerbodyA-bedecDkt,
dem FBetrachter gleich das CHimmelreich FentGgegeCnstreGckt.
[Verse 3]
Und mich ergCreifen EEntsetzen und MAitgefühl zugleich:
Das muss ja Dmschrecklich Akneifen, da ist doch Dmalles zart und weich!
Und eFrzähl mir nicht, dass Gdiese winzigen CsauteurEen SAmtrings
niDcht ganz gewaltig in derG Porille scheuern!
Und die FDruckknöpfe und GHaken, die an Ekeinem Body Amfehlen,
graben doch Dtiefe Kerben in die FamilGienjuwelen!
Und ich Fdenk‘ bei mir: Wie locker, luftig, Cfrei und lose
hat‘s mein AbSüdpol in meiner zeltähnlichen GFeinripphose!
UFnd zu welcher FolGter ihr euch FrCau‘n verAsklaveDn lasst,
nur weil es eFinem triebCgestörten ModemFachGer pCasst!G
[Verse 4]
Während ich Cnoch über das LEos der FArauen meditier‘,
Ist Dmmeine plötzlich Aweg, ich steh‘Dm allein im Revier.
Jetzt Fbin ich ganz vGerlor‘n, ich fCang‘ neErvös an zuAm zucken,
mein DBlick eilt starr umher, nur Gwohin soll ich jetzt gucken?
Seh‘ ich zu FBoden, zur GDecke mit Eunschuldiger AmMiene?
Oder Daus dem Augenwinkel zur GUmkleidekabine?
Guck‘ ich Fauf die Busen oder besser Cauf die Zwickel?
EAbgal wohin, gleich ha‘m sie mich aGls Spanner am Wickel!
UFnd ich spür‘, wieG sich böse BlicCke in meAinen RDücken bohr‘n:
Was hat der aFlte, geile CSacke in den DeFssoGus vCerlorG‘n?!
[Verse 5]
In CPanik bahne Eich mir meinen AWeg durch die Push-Ups,
verDmsteck‘ mich hinter ANachthemden, vDmerhedder‘ mich in Straps,
suche FHalt in den GBHs, die schonC leeEr so ausseh‘n wieAm volle,
ich Dstrauch‘le - die Situation gerät Gganz ausser Kontrolle:
Schon Ftritt ein spitzer GStöckelabsatz Emich hinterliAmstig,
und ein DSchirm saust auf mich nieder: Ey, du GWichser, verpiss dich!
Also Feh‘ ich mich hier von den Furien Clynchen lasse,
flücht‘ ichAb mit erhob‘nen Händen zu der GFrau hinter der Kasse!
IFch erklär‘ ihr meGinen Fall, sie Clächelt AmütterDlich,
Flüstert Fwas ins TCelefon, und kurz drauf FhörGe icDh:
[Outro]
[gesprochen keine Musik]
DDer kleine, grauhaarige Reinhard hat sich in unserer
DDamen-Unterwäsche-Abteilung angefunden. Er ist etwa 60 Jahre alt
Dund möchte jetzt an der Kasse im Ladies-World aus dem Dessous-Paradies
Dabgeholt werden!